Hallo Dani,
Du kennst ja meine Meinung und darüber hatten wir schon oft gesprochen. Daher verstehe ich Deine Fragen eher als indirekte Aufforderung, das der Allgemeinheit mitzuteilen.
Es gibt da nicht nur einen link. Aber mal einfach einen ganz spontan, den man beim googlen zu dem Thema schnell findet.
Hier.
Relevant ist diese Aussage hier:
Picoplankton dominated the phytoplankton community; average contributions of pico-, nano- and microplankton to the total Chl a biomass were 52, 34 and 11%, respectively.
Grob übersetzt heißt es, dass bezogen auf den Chlorophyll Gehalt im Wasser v.a. das sehr kleine Pico und nicht das Nano- und Mikroplankton, das wir züchten, zum Chlorophyllgehalt des Wassers beträgt, und zwar zu 52% Picoplankton (also über die Hälfte), zu 34% Nanoplankton und nur zu 11% Mikrophytoplankton.
Ergänzung: der verbleibende Rest sind wahrscheinlich phototrophe Bakterien, aber das geht nicht aus dem Abstrakt hervor.
As defined by Sieburth et al. (Sieburth et al., 1978), phytoplankton were classified into three size groups: picoplankton (0.2–2 μm), nanoplankton (2–20 μm) and microplankton (20–200 μm).
Hier noch die definierten Zellgrößen von Phytoplankton, wie wir es züchten (z.B. Nannochloropsis). Nannochloropsis liegt so bei ca. 3 µm, fällt also in das Nanophytoplankton rein. Isochrysis ist schon größer mit 6 bis zu ca. 8 µm und Tetraselmis 10-12 µm. Das sind so die am meisten verwendeten Algen in unseren Kulturen, d.h. auch in den Flaschen, die wir so im Handel kaufen können.
Es gibt viele andere Publikationen zu diesem Thema und v.a. zum Thema Bakterioplankton, also nochmal eine ganz andere Organismengruppe, die aber ebenfalls aufgrund der Zellgrößen zum sehr kleinen Picoplankton gehört und deutlich unter der Zellgrößen der Mikroalgen liegt.
Was eine Koralle überhaupt frisst, ist extrem unterschiedlich. Das sie Zooxanthellen in ihrem Gewebe besitzen, zeigt klar, dass sie Phytoplankton aufnehmen können, aber ob eine Koralle überhaupt Phytoplankton in signifikanten Mengen frisst, kann man so gar nicht behaupten. In Behauptungen sind wir Hobbyleute aber immer ganz weit vorne dabei
Coral reef environments are characterized by low dissolved nutrient concentrations and low phytoplankton biomass.
Das der Phytoplanktongehalt sehr gering ist, sieht man ja am klaren Wasser. Da braucht es keine wissenschaftliche Publikation für um darauf zu kommen. Auf meiner Webseite bei der Produktübersicht
hier gehe ich auch auf das Thema Fütterung etc. ein. Dazu das passende Bild von klarem Wasser, in dem offensichtlich Plankton fehlt!