Schwarzer Schwamm

[tropicreef]

Hallo Jörg, bei mir breitet sich der Schwarze Schwamm immer mehr aus. siehe Bild. Was kann man dagegen machen? Gibt es ein Fressfeinde? In einem Video von Dir habe ich gehört, das die Cypraea tigris Tiger-Porzellanschnecke diesen Schwamm fressen soll. Stimmt das?

[Torben]

Kannst du den Stein entfernen? Ich habe mal bei Schuran ein Zylinder gesehen da war nur noch schwammen im Becken. Da hat keine Koralle überlebt. Ich würde da ganz schnell ganz radikal vorgehen. Fressfeind kann zu langsam sein

Grüße Torben

[tropicreef]

Nein, den Stein kann ich nicht entfernen. Ich habe den Tip bekommen , dass der blaue Seestern (Linckia laevigata) die Schwämme fressen könnte. Vielleicht hilft es die Schwämme mit Salzsäure abzuspritzen.

[Jörg Kokott]

Hallo Dieter,
Ja der ist sehr invasiv. Ich bin mit der Cyprea tigris eher zufällig bei Peter Wilkens im Buch drauf gestoßen, das könnte helfen, aber ich weiß es nicht genau. Wegspritzen könnte auch funktionieren. Halte mich/uns gerne mal auf dem Laufenden, was dabei hilft.

[tropicreef]

Hallo Jörg, der blaue Seestern (Linckia laevigata) frisst sie nicht. Wegspritzen oder Wegschaben klappt auch nicht; da wachsen die Schwämme weiter.

Ich habe mir jetzt die Cypraea tigris gekauft. Und die sitzt tatsächlich an den Schwämmen und frisst sie.

Im Handel bekommt man fast nur die ausgewachsenen Tiere (XL). Sie ist ziemlich stationär; wahrscheinlich solange die Schwämme in ihrer Nähe sind.

Ich habe im Netz auch Informationen gefunden, das Tigerkauries auch die Rhabdastrella globostellata Schwämme fressen.

Es gibt einen recht neuen Artikel auf reseachgate (April 2023), in dem über das Laichverhalten dieser Schnecke berichtet wird:

Spawning and larval development of two tropical cowries (Gastropoda: Cypraeidae), Cypraea tigris and Mauritia arabica under laboratory conditions

Die Laich- und Larvenaufzucht von Kaurischnecken (Familie Cypraeidae) ist sowohl schwierig als auch wenig bekannt, was zum Teil auf die lange Planktonzeit der meisten Arten zurückzuführen ist. In dieser Studie beschreiben sie das Laichverhalten und die Larvenentwicklung von zwei tropischen Kaurischneckenarten, Cypraea tigris und Mauritia arabica, in Gefangenschaft. Beide Arten brüteten über ihren Eimassen, bevor sie schlüpften, und die Larven wurden für die Zucht unter Laborbedingungen gesammelt. Die Brutzeit von C. tigris betrug zwischen 7 und 17 Tagen, und die frisch geschlüpften Larven waren etwa 200-240 µm groß. Die Larven von Cypraea tigris wurden bis zu 37 Tage lang in der Kultur aufgezogen, konnten sich aber nicht erfolgreich ansiedeln. Die Brutzeit von M. arabica betrug zwischen 7 und 10 Tagen, und die geschlüpften Larven waren etwa 160-205 µm groß. Das erste geschlüpfte Jungtier von M. arabica wurde 70 Tage nach dem Schlüpfen beobachtet. Die Ergebnisse dieser Studie sind die erste umfassende Dokumentation der erfolgreichen Metamorphose von Cypraeidae-Larven, insbesondere von M. arabica, zu Jungtieren im Frühstadium.

[tropicreef]

Und hier nochmal ein schönes Bild wie sie am Fressen ist.

[Patrick]

Interessant.
Danke für die Info, Dieter!

[tropicreef]

Diese Schnecke hat bei mir sehr gute Arbeit geleistet und schon ein großen Anteil dieser schwarzen Schwämme innerhalb von 4 Monaten gefressen. Das folgende Bild stellt einen Vorher Nachher Vergleich an derselben Stelle im Riffaufbau dar. Linke Seite wurde am 3.8.2023 und die rechte Seite am 14.1.2024 aufgenommen. Den Unterscheid sieht man deutlich.