500l Jurameer

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

Hallo Dieter,
Die niedrigen Hauptelemente gleiche ich noch diese Woche an (Elemente sind bestellt). Ist von den zu hohen Werten irgendetwas kritisch, so dass ich massiv Wasserwechsel machen sollte? Warum Calcium so hoch ist weiß ich nicht - evtl. habe ich mich da nach der letzten Analyse beim anheben des zu niedrigen calciumwertes vertan...lasse es jetzt langsam sinken.
Durchfluss durchs Technikbecken sollten um die 1100l/h sein (eher weniger, das Auslitern ist schon etwas her). Da mein System ca 500l wasservolumen hat also 2x pro Stunde. Der abschäumer steht auf maximal trocken, könnte ihn jetzt nur noch Richtung Scheibe drehen - leere ihn nach ca 2 Wochen (stinkende klumpige braune Brühe).
Grüße
Bernd
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

es ist frustrierend - von den 16 Acroporen im Becken gammeln inzwischen 10 von unten her weg. Es ist teilweise ein wirklich sehr langsamer Prozess, so hat z.B. meine Sarmentosa von April bis Juli vielleicht 5-6mm der Basalscheibe eingebüsst (siehe Bilder). Das verrückte ist, dass bei manchen die Basalscheiben vor sich hin gammelt, sie oben aber deutliches Wachstum zeigen (das ist bei den Bildern der Sarmentosa nicht richtig sichtbar, bei anderen Acroporen aber sehr deutlich).
sarmentosa_20200728 Kopie.jpg
Richtig gut (im Sinne von Basalscheibe unauffällig und sichtbares Wachstum) geht es nur 2 - meiner großen grünen Hyacinthus und der Strawberry shortcake. 4 würde ich als neutral betrachten (wachsen nicht sonderlich, aber die Basalscheibe degeneriert auch noch nicht).

Da ich ja immer an der unteren Grenze von PO4 langgeschrammt bin, habe ich den Fischbesatz aufgestockt und einen Trupp Fahnenbarsche (Pulcherrimus) eingesetzt - durch das häufigere Füttern ist mein PO4 inzwischen deutlich nachweisbar (in der letzten ICP 0,08mg/l, mit meinem ATI-Test schätze ich um die 0,05). Nitrat liegt bei um die 3-5mg/l. Calcium dosiere ich 4x pro Tag und bleibt deshalb stabil bei 410mg/l, Alkalität dosiere ich 8x pro Tag und damit konstant zwischen 7,1 - 7,4.

Ich habe angefangen in einem kleinen Säckchen ca. 50g Aktivkohle (Clean-Carb) einzubringen. Ob das aber etwas bringen kann???

Ich habe versucht bessere Bilder der weiss werdenden Bereiche in kurzen Abständen zu machen, um sicher zu gehen, dass irgendwelche Punkte keine red/black Bugs sind...konnte darauf aber keine wandernden Punkte sehen. Auch Strudelwürmer hoffe ich ausschließen zu können, da ich 3 "befallene" Acros rausgebrochen und gedippt habe - ohne Bewohner. Knabbernde Fische kann ich ausschließen, Wurdemanns-Garnelen machen auch nicht so einen Mist, oder?

Lasst hören - was kann ich noch machen, um meine geliebten Acroporen zu retten? Fragmentieren ist ja keine Lösung, da auch fragmentierte und wieder eingeklebte Acros wieder anfangen an der Basalscheibe zu gammeln... Seht Ihr was in der Analyse? Soll ich mit großen Wasserwechseln anfangen?

Es betrifft auch wirklich nur Acroporen - meine Milka, Seriatoporen, Hystrix, Porites, LPS wachsen wie blöd und zeigen ein sehr gutes Polypenbild.

Danke für eure Hilfe,

Bernd.
Analyse82948_20200717.pdf
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tropicreef
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von tropicreef »

Hi Bernd, die Hauptelemente stimmen doch immer noch nicht. Kalium würde ich erhöhen. Bor ist zu hoch. Jod ist zu hoch.
Molybdän ist viel zu hoch; im kritischen Bereich. Am 28.5.2020 war er sogar über 50ug/l. am 21.4.2020 war er bei 53ug/l. Da würde ich mal ansetzten. Das ist nicht normal.
Gruss Dieter
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

Hallo,
den Ratschlag von Dieter habe ich beherzigt, und regelmäßige 20%ige Wasserwechsel (alle 2 Wochen 120l) gemacht. Somit ist mein Molybdän deutlich runter gekommen - aber noch immer über 20mikrog/l.
Analyse94518_20201103.pdf
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Magnesium, Schwefel, Kalium, Fluor, Zink und Barium habe ich korrigiert. Anfang Dezember werde ich die nächste ICP machen, um zu schauen ob ich hier was regelmäßig dosieren muss. Aktuell dosiere ich lediglich das Basis #1 und #2, sowie HED3 (und natürlich das ChemBalance für den Kalkhaushalt). Bei den Nährstoffen bin ich grad etwas ratlos, Phosphat ist mit 0,04mg/l ok (wobei ich es tatsächlich zur Sicherheit gerne etwas höher hätte), woher das viele Nitrat (13mg/l) kommt weiss ich leider nicht. Der Abschäumer steht jetzt deutlich feuchter (muss ihn alle 4-5 Tage leeren), das Technikbecken habe ich komplett gereinigt, den Sand gewechselt - beim nächsten Wasserwechsel versuche ich den Ablaufschacht zu putzen (gibts da Tipps wie man das am geschicktesten macht? Da komme ich hinten links wirklich schlecht hin).

Insgesamt wachsen meine Korallen ganz gut und stehen auch ordentlich. Allerdings sind jetzt meine Shortcake und die Millepora auffällig:
a_shortcake.jpg
von oben finde ich sieht sie wirklich topp aus, von vorne sehe ich aber sehr helle bis weisse Flecken zwischen den kleinen Ästen. Hier habe ich Angst, dass hier bald das Gewebe abgeht.
a_millepora.jpg
Und was sind das für verräterische Spuren an der im Schatten liegenden Basalscheibe der Millepora (im Bild ganz rechts)? Diese Millepora ist jetzt über 1 Jahr im Becken, ist bislang sehr deutlich an der Basalscheibe gewachsen. Oben keinen Millimeter...
Bei beiden habe ich mit einer großen Pipette draufgehalten und geschaut, ob AEFW abfliegen - negativ. Ich sehe auch keine sich bewegenden schwarzen Punkte. Eine A. Horrida, die Gewebe verloren hat, habe ich ziemlich aggressiv gedippt - da kam auch nichts bei raus.
Vielen Dank für eure Tipps!
Gruss,
Bernd.
Gweny
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von Gweny »

Also die shortcake schaut für mich super aus, bei dermille bin ich mir nicht ganz sicher. Schwer zu erkennen.

Bedenke bitte, wenn du den AS feuchter einstellst, zieht der auch mehr po4 raus, nicht nur Stickstoff. Würde bezüglich Nitrat keinen Werten hinterherlaufen. 13 ist absolut ok und deine Shortcake steht bombe.

Kalium würde ich noch etwas erhöhen.
Grüße miri
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

Danke, Miri, für deinen Kommentar. Bei der Shortcake habe ich leider gerade festgestellt, dass die davor/darunter stehende Milka einen Teil der Basalscheibe vernesselt hat. Ich hoffe sie erholt sich :?
Kalium hatte ich schon angehoben.
Wegen des PO4s habe ich keine Sorgen - ATI-hat da bei der Analyse zwar 0,04mg/l gemessen, ich komme mit meinen Heimtests (1x ATI alt, 1x ATI neu, Hanna-Checke) auf 0,1mg/h... habe also da auch etwas Puffer. Die 13mg/l NO3 selbst bereiten mir auch keine Sorgen, ich möchte nur verhindern, dass sich der Trend zu noch höherem NO3 fortsetzt.

Hat denn sonst noch jemand eine Idee, was das für Spuren auf der Millepora sind? Könnten das AEFWs, new AEFW oder red/black Bugs sein? Ich kann sie leider nicht zum Testen dippen (da sie eine richtig schöne große Basalscheibe hat und ich sie deshalb nicht aus dem Riff brechen möchte).
Viele Grüße,
Bernd.
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

Hallo,
zur Sicherheit habe ich ziemlich fix nochmal eine Laboranalyse gemacht...
Analyse99323_20201209.pdf
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Sali 35.2, KH ist etwas niedrig 6.8, Calcium mit 455 zu hoch (ich nehme jetzt wieder den Salifert), Barium mal wieder tief, Fluor etwas niedrig,
ABER Nitrat und Phosphat sind mit 23mg/l und 0,14mg/l seit der letzten Laboranalyse regelrecht "explodiert". Das hat sich in den eigenen Messungen und der letzten Laboranalyse ja schon angekündigt. Jetzt muss ich wirklich die Ursache des Ganzen finden und ein weiteres Ansteigen verhindern...nur wie??? Sand habe ich vor vielleicht 2 Monaten getauscht (und eh recht wenig drin). Gammelecken sehe ich keine (habe ja in 2/3 des Beckens keinen Sand - da bläst es alles weg)
Technikbecken (und Ablaufschacht) sind aber ein Problem - hier sammelt sich sehr schnell viel Dreck an. Vor 4 Wochen habe ich mein Technikbecken komplett geräumt/geleert/geputzt - gestern war der Boden wieder voll mit Detritus. Reicht das als Quelle für Phosphat und Nitrat? Seit Sonntag habe ich einen Vliesfilter installiert - das Vlies wird braun aufgewickelt, ob das reicht?
Ausserdem gammeln beide meiner großen Seriatoporen (beide vielleicht 20cm Durchmesser) von innen weg - ich hatte das oft von dicht wachsenden Seriatoporen gehört...ist das auch eine Nährstoffquelle??? Muss ich die "verjüngen"?
Bliebe noch die Frage nach dem Nährstoffeintrag: ich füttere pro Tag 2x ca. 5-7g ausgewaschenes Frostfutter (Mysis, Artemia, Calanus), 1x pro Tag eine Messerspitze Pellets oder etwas Flockenfutter, und täglich Grünzeug für die Doktoren (Löwenzahn, Banane, Norialgen,...). Ist das zu viel? ich habe nicht den Eindruck, dass das Futter lange im Becken schwimmt - nach max. 1min fliegt nichts mehr frei rum.
hier eine Totale des Beckens:
gesamtansicht_7791_klein.jpg
Habt Ihr noch Ideen? Tipps?
Bernd.
Gweny
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von Gweny »

Hast du sonst irgendwas am Becken gemacht, was Depots gelöst haben könnte? Sonst irgendwelche Änderungen? Fischbesatz erhöht? AS Idee RFP gedrosselt? Ausgangswasser ok?

No3 macht mir jetzt noch keine Sorgen, aber du könntest natürlich mit 3x 20 % Wasserwechsel gegensteuern. Dann hättest du ca. 50 % Wasseraustausch und die Nährstoffe wären wieder voll im Soll.

Wenns danach wieder steigt, müsste man mal genauer nach der Ursache schauen.
Grüße miri
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tropicreef
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von tropicreef »

dusky hat geschrieben:Bliebe noch die Frage nach dem Nährstoffeintrag: ich füttere pro Tag 2x ca. 5-7g ausgewaschenes Frostfutter (Mysis, Artemia, Calanus), 1x pro Tag eine Messerspitze Pellets oder etwas Flockenfutter, und täglich Grünzeug für die Doktoren (Löwenzahn, Banane, Norialgen,...). Ist das zu viel? ich habe nicht den Eindruck, dass das Futter lange im Becken schwimmt - nach max. 1min fliegt nichts mehr frei rum.
Hi Bernd, das Frostfutter selbst kann sehr PO4-reich sein, auch wenn es ausgewaschen wurde. Auch wenn alles vom Frostfutter im Becken gefressen wurde, weist du nicht, was die Tiere davon verwerten oder wieder ausscheiden. Lese mal den Post hier. Vorallem den Link zu oceamo.

Die 0,14mg/l bekommst doch recht einfach mit einem Adsorber runter.
dusky hat geschrieben:zur Sicherheit habe ich ziemlich fix nochmal eine Laboranalyse gemacht...
Die Hauptelementkonzentration sehen doch jetzt kann ordentlich aus. Bis auf zu hohes Calcium und Bor. Fluor kannst einwenig nachdosieren.
Dateianhänge
ICPWERTE_Bernd.JPG
Gruss Dieter
dusky
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Re: 500l Jurameer

Beitrag von dusky »

Danke Miri und Dieter für eure Rückmeldungen.

Hängen Calcium und Bor zufällig mit dem Chem-Balance zusammen? Sonst wüste ich nicht, warum Bor erhöht ist. Calcium lasse ich jetzt natürlich etwas fallen, Fluor habe ich schon nachdosiert. Wie wichtig ist denn Barium - das war immer in den letzten Analysen ziemlich niedrig?

Nochmal zu den Nährstoffen - klar kann ich PO4 (mit Adsorber und WW) und Nitrat (mit Wasserwechseln) senken - wichtig ist ja die Quelle für beides zu finden.
Hatte ich Änderungen in der letzten Zeit die Depots gelöst haben könnten (gibt es eigentlich N-Depots? Ich hatte bislang bezüglich Depots immer noch von P gelesen.): Keine zusätzlichen Fische, neue Röhren und die ersten 2-3 Wochen die Lampe 5cm höher, Sand abgesaugt und neuen eingebracht - vielleicht habe ich beim Sandabsaugen etwas freigelegt, aber die Nährstoffe stiegen nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich an.
  1. Futter: bei vollständigem Umsatz meiner ca. 15g Futter am Tag käme ich bei meinen 550l auf ca. 0,05mg/l PO4-Eintrag. ist das jetzt viel/wenig? Was schätzt man für einen Verbrauch bei einem SPS-Becken mit teilweise schon recht großen Stöcken drin? Sind die 15g zu viel?
  • Detritus im Technikbecken: ich habe ja jetzt seit ca. 1 Woche den Vliesfilter verbaut; mal schauen wie in ein paar Wochen mein Technikbecken aussieht...
  • Absterbende Korallen: auf dem Gesamtbild sieht man ja die große grüne Seriatopora Caliendrum in der Mitte und rechts außen die Hystrix - beide sterben von innen her ab. Ich schätze mal die inneren 8-10cm sind tot - aber aussen wachsen beide wie blöd. Ich schätze, dass diese in Summe noch immer Nährstoffe ziehen und keine abgeben - oder bin ich da auf dem Holzweg und sollte sie verjüngen?
Danke für eure Hilfe,
Bernd.
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