160l Aquarium mit reichlich Problemen

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
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RaSch
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160l Aquarium mit reichlich Problemen

Beitrag von RaSch »

Hallo erst einmal:),

ich bin Ralf, 37 Jahre und wohne in der Nähe von Braunschwig. Seit ca. 5 Jahren betreibe ich ein kleines Nanoaquarium von Dennerle mit 60l welches bei mir ohne große Probleme reibungslos und mit geringem technischen Aufwand läuft.

Im September letzten Jahres wollte ich mich dann gern etwas vergrößern, um die Kosten gering zu halten entschied ich mich für ein einfaches Glasbecken mit Innenabschäumer in den Abmessungen 100cm x 40 cm x 40cm. Leider habe ich das Becken bis heute nicht ans laufen gebracht, so dass ich nun kurz vor der Kapitulation stehe.

Einen letzten Versuch möchte ich aber nun hier im Forum starten, um vielleicht den Problemem noch auf den Grund zu kommen.

Aber zunächst erst mal einen kleinen Überblick über das Becken aktuell:

https://www.youtube.com/watch?v=K9wulQlRPdU

Und der Anamnesebogen:
SANGOKAI_Anamnesebogen_v2_2015.pdf
(344.54 KiB) 117-mal heruntergeladen
Hier die letzte ICP von ATI:

//lab.atiaquaristik.com/share/b1b7ae669ae75918837b


So nachdem der aktuelle Stand bekannt ist hier nun die Geschichte meines Aquariums:

Anfang September 2020:

Anschaffung des Technik (160l Becken, Tunze Comline 9004, 2 x Tunze Nanostrem 6020, 1x Beleuchtung LED AquaLight LED IPX-100cm, Eheim 100 Watt Heizer, Umkehr-Osmoseanlage von Aqua Medic

ca. 10 kg gebrauchtes Lebendgestein von Ebay Kleinanzeigen
ca 10 kg Reel Reefrocks
3kg Bodengrund Dulpa Marin Reef Ground 1-2mm

Zum Start lief das Becken ca 2 Wochen nur mit den Steinen (das würde ich mittlerweile nicht mehr machen)

Nach 2 Wochen kam eine Cleaning Crew (4 Einsiedler, 15 Schnecken) und ca. 10 Korallen ins Becken.

Sinularia Dura
Sinularia Green
Lobophyton
Sarcophyton Ehrenbergi
Hydnophora
Pocillopora
Krustenanemone
Keniabäumchen
Discosoma Scheibenanemone

Von Anfang an standen die Weichkorallen sehr schlecht, kaum Polypen gezeigt und ständig am Abschleimen. Am besten stand die Krustenanemone.
Phosphat und Nitrat waren eigentlich vom Start an nicht wirklich messbar, lediglich der Nitritwert stieg kurzzeitig an und blieb danach aber immer unter der Nachweisgrenze.

Mitte Oktober 2020

Das Aquarium stand nun ca 6 Wochen die Wasserwerrte waren soweit gut, aber die Korallen standen bis auf die Krustenanemone schlecht. Da die Nährstoffe sehr niedrig waren kaufte ich mir dann eine Sexguttata Grundel und zwei Amphibrion Ocellaris um den Nährstoffeintrag zu erhöhen. Leider verstarben die beiden Clownfische binnen 2 Tagen. Sie zeigten meiner Meinung nach Vergifftungserscheinungen, hatten eine sehr schnelle Atmung und ein verwirrtes Schwimmverhalten. Nachdem der erste verstorben war, habe ich den zweiten erlöst um ihn weitere Leid zu ersparen.

Die Grundel zeigte keine Anzeichen einer Vergiftung, sprang aber ein paar Wochen später unbemerkt beim Scheibenreinigen aus dem Becken und verstarb ebenfalls :( der erste große Rückschlag

Ich habe darauf hin eine Analyse zu ATI geschickt um zu prüfen ob es an den Wasserparametern lag

//lab.atiaquaristik.com/share/a34f0751d1d093d21ffd

Ende November 2020

Nachdem ich mich wieder gefasst hatte wollte ich einen weiteren Versuch mit Fischbesatz starten. Dieses mal wurden es zwei Kauderni und puuhh Gott sei dank die beiden zeigten zunächst keinerlei Anzeichen einer Vergiftung, leider fraßen die beiden aber sehr schlecht. SIe nahmen lediglich Lebendfutter an. Zwei Wochen später zogen dann noch ein Pärchen Sexguttata Grundeln ein. Auch diese zeigten keine Anzeichen von Vergiftung und sie fraßen sehr gut.

Dezember 2020

Im Dezember standen die Korallen immer noch schlecht, so das ich etwa mitte Dezember mit der Zugabe von Natriumnitrat angefangen hatte, um den Nitratwert auf Empfehlung auf etwa 2g pro liter anzuheben. Von da an begannen erneute Probleme mit den Fischen. Erst wurde das Fressverhalten der Kauderni noch schlechter, dann begannen sich die beiden Fische zu jagen, so das einer stark ausgefranzte Flossen aufwies, ich habe diesen dann in mein 60l Becken getan, wo er sich auch rasch erholte. Mitte Dezember habe ich ihn dann zurück gesetzt was zunächst auch ganz gut funktionierte. Über Weihnachten übernahm dann eine Bekannte die Pflege des Aquariums, sie hatte mich bereits am ersten Tag angerufen, das die Fische nicht fressen würden. Am nächsten Tag rief sie erneut an und teilte mir mit das alle fische schnell atmeten und immer noch nicht fressen. Sie hat dann das füttern eingestellt und einen kleinen Teilwasserwechsel von 20l gemacht. Mehr war aus der Ferne nicht möglich. Leider überlebte die Feiertage keiner der Fische. Als ich am 26 Dezember zurück war, traf mich dann fast der Schlag als ich Nitrit und Ammonium gemessen hatte. Nitrit lag bei fast 2mg/l und Ammonium bei 0,5mg/l. Ich denke die Fische sind damals an einer Ammoniakvergiftung gestorben.

Der zweite große Rückschlag!

Januar 2020

Nachdem der erste Schock überwunden war, beschloss ich etwas grundlegen anders zu machen und begann mich mit dem Sangkai System vertraut zu machen. Nachdem ich mich eingelesen hatte und mir Jörgs Videos auf Youtube angeschaut hatte fühlte ich mich sicher das Sangokai System anzuwenden und bestellte die Start und Basis Produkte.

Da meine Nährstoffe immer noch sehr niedrig waren begann ich Mitte Anfang Januar mit dem Start Dosierplan und Mitte Januar mit dem Basis Dosierplan. Alles im Allen beruhigte sich das Becken etwas, die Korallen standen nun zur Abwechslung mal einen Tag gut mal einen schlecht.

Ende Januar dann die nächste Analyse

//lab.atiaquaristik.com/share/33b79d6e2bee19dffd0c

Die Wasserwerte hatten sich sehr positiv entwickelt was ich dem Sankkai System zuschreibe:)

Ein erster Erfolg :)

Anfang März

Die Wassserwerte waren gut und ich wollte es wissen und kaufte mir 2 Pyjama Kardinalbarsche.

Rückschlag Nr. 3 Beide Barsche verstarben innerhal von 48h, die gleichen Symptome wie zuvor, schnelle Atmumg und unkoordiniertes Schwimmverhalten

Ich installierte darauf hin eine Green Killing Maschine, da ich zu dieser Zeit an Parasiten oder Keime im Wasser geklaubt habe

nach Mitte Mätz dann eine weiter Analyse und Bämmmm, der nächste Rückschlag, Nr. 4

//lab.atiaquaristik.com/share/33b79d6e2bee19dffd0c

Die Green Killing Maschine hat Antimon und Barium ausgeschwämmt, Why not!!!!!

Also Wasserwechsel und Kohlefilterung etc.

Heute vor zwei Tagen, dann mein geschworen letzter Versuch in diesem verdamt verfluchten Aquarium Fische zu etablieren.

_____________________Rückschlag Nr. 5 :(((((((((((______________________________

Die beiden gekauften Gelbschwanzdemoisellen atmen schwer und taumeln nun durch mein 60l Nano Cube in der Hoffnung das noch etwas zu machen ist,

und ich könnte mich Ohrfeigen das ich es noch einmal versucht habe Fische in dieses verdamt verfluchte Aquarium zu geben,

und ja ich schäme mich dafür, dass ich es getan habe

und jetzt:(((((

Aufhören?

Neustarten?

:´( Help!
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Frank
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Re: 160l Aquarium mit reichlich Problemen

Beitrag von Frank »

Hi, wenn ich mir die letzte Analyse ansehe, sieht das garnicht schlecht aus, vor allem sterben dabei keine Fische. Ich würde das Problem bei dem gebrauchten Lebendgestein suchen. Du weißt noch warum es verkauft wurde und wie es gelagert wurde. Ich gehe mal davon aus, dass da irgendwas abgegeben wird, was in der ICP nicht erfasst wird. An deiner Stelle würde ich das Lebendgestein entfernen und durch frisches Lebendgestein oder RRR ersetzen. Des Weiteren komplett neues Wasser oder wenigstes 50%, damit du mögliche Giftstoffe entfernt.
Vielleicht hat aber auch noch jemand eine andere Idee
Gruß Frank
RaSch
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Re: 160l Aquarium mit reichlich Problemen

Beitrag von RaSch »

Hallo Frank,

vielen Dank für deine Antwort.

Zunächst mal eine gute Neuigkeit, den beiden kleinen Gelbschwanzdemoisellen scheint es nach 48h in meinem Nano deutlich besser zu gehen. Die Atmung hat sich etwas beruhigt und sie fressen wieder :)

Ich bin nun in der tat kurz davor das 160l Becken komplett neu aufzulegen, ich plane den Steinaufbau, das Wasser und den Bodengrund zu tauschen, sozusagen ein Neustart. Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage ob die Korallen aus dem Problembecken wieder ins neu aufgesetzte Becken einziehen.

Was meinst du/ihr? Lieber 100% neu anfangen oder die Tiere aus dem Becken übernehmen?

Mein Budget würde natürlich der zweiten Variante eher zustimmen :)
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Frank
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Re: 160l Aquarium mit reichlich Problemen

Beitrag von Frank »

Hi, selbstverständlich kannst du die Tiere übernehmen. Ich würde auch nur das Lebendgestein und das Wasser durch neues ersetzen. Die RRR waren ja neu oder? Falls du die Tiere nicht Zwischenlagern kannst, kann du sie auch sofort wieder einsetzen. Ist ja dann praktisch ein Neustart. Mit Sangokai fängst du dann auch sofort von vorne an.
Gruß Frank
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