Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

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PTyrner
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Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von PTyrner »

Hallo

Nachdem ich damit wenig bis gar keine Erfahrung habe will ich mich vorweg ein wenig Informieren.
Da ich meine Anlage grundsätzlich mit Pellets geplant habe jetzt aber nachträglich auf das zeoklin Umstellen will ergeben sich folgende Frage.

1000 Liter Anlage (~2000 Liter in 6 Monate)

1) ich nehme mal an der austausch ist leicht, Pellets raus, kinko zeoklin rein
2) soll ich einen 3 Liter oder gleich den etwas breiteren 5 Liter Medienfilter verwenden (beide vorhanden)
3) muss ich anfangs mit einen anstieg von Nitrat oder Phosphat rechnen?
4) kinko zeoklin wirkt ja eine stufe vor den Pellets indem es ja NH3/4 vorweg dem Wasser entzieht und somit von Grund auf weniger Nitrat entstehen lässt oder?
5) Zusätzlich hat das Material die Eigenschaft PO4 zu binden
6) das Material soll nach 4-6 Wochen mind. zu einem Drittel erneuert werden liege ich da jetzt richtig, ich kann die Info nicht mehr finden.
7) Es wurde ja bereits in einen anderen Thread geklärt das nicht verschiedene Medien in einen Kreislauf hängen soll. Wie sieht es jedoch mit dem kinko zeoklin aus. Kann ich hier nicht nach dem Medienfilter einen weiteren drann machen und mit kinko carb filtern? Die Fließgeschwindigkeit ist ja bei beiden Medien in etwa die gleiche?

Das das Material vorweg gespült werden soll versteht sich. Der Auslauf soll ebenso Richtung AQ AS geleitet werden.

Habe ich da was vergessen? Brauche ich dazu noch zusätzliches?


Danke für eure Antworten. .
bis dann....
lg Peter

Ich kann es immer nur wieder sagen: "einfach nur weniger Fische, weniger Fische....oder mehr Wasser"
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PTyrner
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von PTyrner »

Ach ja habe ganz vergessen zu fragen wie viel an kinko Zeoklin ich da für den Anfang rein machen soll.
lg Peter

Ich kann es immer nur wieder sagen: "einfach nur weniger Fische, weniger Fische....oder mehr Wasser"
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carlo_kraemer
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von carlo_kraemer »

Hi,

ich bin jetzt kein Zeolith Experte, aber soweit ich weiß, soll man Zeolith nur in einem speziellen Zeolith-Filter nutzen, bei dem man regelmäßig (täglich?) das Zeolith "durchrütteln" kann, so dass sich der feine Zeolithstaub lösen kann und sich auf dem Zeolith keine Bakterienbeläge bilden. In einem "normalen" Wirbelbettfilter funktioniert das nicht. Da ist der Einsatz von Zeolith eher kontraproduktiv. Warum willst du eigentlich Zeolith einsetzen?

Viele Grüße

Carlo
Viele Grüße
Carlo
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70erKlaus
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von 70erKlaus »

1. Durchflußraten:

Eine für den Einsatz von zeoklin ausgewählte Filtereinheit sollte mit einer stündlichen Volumenrate von 300-400 L/h, maximal 500 L/h betrieben werden. Die meisten zylindrischen Wirbelbettfilter mit einer maximalen Bauhöhe von ca. 30 cm können in der Regel mit einer Pumpe bestückt werden, die eine Nennleistung von ca. 1000 L/h aufweist. Je höher ein Wirbelbett- oder Zeolithfilter ist, desto leistungsfähiger muss die Betriebspumpe sein, sowohl was die Nennleistung an gefördertem Wasservolumen pro Stunde angeht, als auch die Druckleistung bezogen auf eine auf der Pumpe lastenden Wassersäule.

Eine zu hohe Durchflußrate erzeugt einen zu starken Materialabrieb, der ggf. die Eiweißabschäumung überlastet und sich dadurch im Aquariensystem unter potentieller Rücklösung der gebundenen Nährstoffe ablagert. Bezüglich des Materialabriebs und einer effizienten Entfernung von Abriebpartikeln sollte der Zeolithfilter generell in unmittelbarer Nähe des Eiweißabschäumers platziert werden, damit dieser den Abrieb und die daran gebundenen Nährstoffe sicher entfernen kann.

2. Dosiermengen pro 100 L Aquarienwasser:

Achtung: zeoklin ist nur für den Einsatz im Fließbettfilter und Zeolithfilter geeignet.

Anfangsdosierung: max. 100 mL (8-32 mm) kinko zeoklin pro 100 L für ca. 2 Wochen. In jungen (< 12 Monate Standzeit) und frisch eingerichteten Aquarien sollte nur die Hälfte gebraucht werden!

Folgedosierung: ca. 150 mL kinko zeoklin pro 100 L für weitere 2-3 Wochen.
Hallo Peter,
schaust du!
Langzeitdosierung: 200- max. 250 mL kinko zeoklin pro 100 L Wasser.

Da sich die Zeolithoberfläche bedingt durch den hohen Wasserdurchfluß im Filterreaktor kontinuierlich abreibt, sollte das Material zu 2/3 alle 6-8 Wochen getauscht werden. Um den nährstoff- und biofilmbeladenen Abrieb (adoptives Filtermedium) effizient aus dem Wasser entfernen zu können, sollte der Auslauf aus dem Zeolithfilter möglichst nahe der Ansaugungseite des Eiweißabschäumers erfolgen (gilt nur für selbstansaugende, intern betriebene Abschäumer).
Becken
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Gruß Klaus
hypocampo

Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von hypocampo »

Vielen Dank Carlo und Klaus :-)
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Steppo
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von Steppo »

PTyrner hat geschrieben:2) soll ich einen 3 Liter oder gleich den etwas breiteren 5 Liter Medienfilter verwenden (beide vorhanden)
3 Liter sollten für die 1000 Liter reichen. Es waren meine ich 100 ml pro 100 Liter Aquarienwasser. Wichtig ist die Durchströmung mit maximal 400 l/h pro 1000 ml eingesetztem Zeolith.
PTyrner hat geschrieben:3) muss ich anfangs mit einen anstieg von Nitrat oder Phosphat rechnen?
Zu Beginn sicherlich ja.
PTyrner hat geschrieben:4) kinko zeoklin wirkt ja eine stufe vor den Pellets indem es ja NH3/4 vorweg dem Wasser entzieht und somit von Grund auf weniger Nitrat entstehen lässt oder?
Jepp, Ammonium wird direkt verwertet.
PTyrner hat geschrieben:5) Zusätzlich hat das Material die Eigenschaft PO4 zu binden
Das wäre mir neu. Zeolith bindet kein Phosphat. Die sich ansiedelnden Bakterien ernähren sich jedoch von Stickstoff & Phosphat, somit kann man indirekt auch Phosphat reduzieren ...
PTyrner hat geschrieben:6) das Material soll nach 4-6 Wochen mind. zu einem Drittel erneuert werden liege ich da jetzt richtig, ich kann die Info nicht mehr finden.
Eigentlich soll man alle 6 Wochen 90% austauschen. Die 10% verbleiben im Filter, damit das neue Zeolith möglichst schnell mit Bakterien besiedelt werden kann.
PTyrner hat geschrieben:7) Es wurde ja bereits in einen anderen Thread geklärt das nicht verschiedene Medien in einen Kreislauf hängen soll. Wie sieht es jedoch mit dem kinko zeoklin aus. Kann ich hier nicht nach dem Medienfilter einen weiteren drann machen und mit kinko carb filtern? Die Fließgeschwindigkeit ist ja bei beiden Medien in etwa die gleiche?
Das würde ich nicht machen. Du muss das Zeolith regelmäßig spülen und da kommt einiges an Schwebstoffen raus, das würde dann direkt die Kohle zusetzen.
carlo_kraemer hat geschrieben:ich bin jetzt kein Zeolith Experte, aber soweit ich weiß, soll man Zeolith nur in einem speziellen Zeolith-Filter nutzen, bei dem man regelmäßig (täglich?) das Zeolith "durchrütteln" kann, so dass sich der feine Zeolithstaub lösen kann und sich auf dem Zeolith keine Bakterienbeläge bilden. In einem "normalen" Wirbelbettfilter funktioniert das nicht. Da ist der Einsatz von Zeolith eher kontraproduktiv.
Korrekt, es gibt selbstspülende Systeme, die ich empfehlen kann. Entweder mittels zweier Pumpen oder eine Pumpe mit einer Luftzufuhr. Beides soll funktionieren. Ich selber hatte das Luftgespülte System im Einsatz. Der Vorteil bei den selbstspülenden Systemen ist, dass man 3-4 mal am Tag das Zeolith durchspülen kann. Auch wenn man auf Arbeit ist :)
carlo_kraemer hat geschrieben:Warum willst du eigentlich Zeolith einsetzen?
Die wichtigste Frage überhaupt. Ich hatte Zeolith im Einsatz (altes Becken) und kann nur sagen, dass ich danach mit der Dosierung von Sangokai, die Nährstoffe deutlich einfacher steuern konnte. Zeolith macht meines Wissens erst dann Sinn, wenn man deutlich zu viele Produzenten im Verhältnis zu den Verbrauchern hat.
Gruß
Steffen

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PTyrner
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von PTyrner »

Hallo

Danke für die raschen, zahlreichen und informativen Antworten.
War mir eigentlich klar das ich keinen zweiten Medienfilter dahinter setzen kann. Jetzt bin ich auch endgültig von dieser Idee abgekommen.

Meine Medienfilter werden von der Rückförderpumpe betrieben und sofern ich noch Platz und Anschlüsse dafür frei habe so denke ich werden diese auch verwenden. Zudem sonst recht wenig Platzangebot herrscht im Filterbecken. Noch.. bald sieht die Sache anders aus-. .. zweites Filter Becken in Planung. Dann kann ich über andere Lösungen auch nachdenken.

Warum ich es verwenden will nun ja um erst mal gar nicht so viel Nitrat, welches ich später wieder irgendwie abbauen lassen muss, entstehen zu lassen.

Zwecks spezielle Filter, ich habe Medienfilter von RE, die sollten ja dafür auch gehen. Gedrosselt wird mit einem Kugelhahn. Sind diese dafür nicht geeignet? Durchspülen müsste ich manuell, Es könnte jedoch etwas wenig Sauerstoff in den Filter herrschen.

PO4 Abbau, durch die Nitrifikation von den Bakterien. In erster Linie ist es jedoch für das NH3/4

Wird Zeolith nicht für die Sangokai Systeme empfohlen? Oder habe ich da was falsch verstanden bzw. zusammengereimt? Pelletfilterung wird ja davon abgeraten und dies nicht nur aus einen Grund. Wird eine weitere Filterung bei mir überhaupt Sinn machen, sofern wir mal meine Doktoren außer betracht lassen, bei knapp 220 kg LG? Sicherlich wird meine anstehende Wasserkreislauf Erweiterung dem Becken gut tun. Letzteres hängt wohl auch davon ab wie sehr ich bei den Erweiterungen mein Becken mit neuem belaste.

Also dann werde ich wohl vorweg die Zeolith bei Seite lassen und mich noch weiter Informieren. Später wohl wenn dann auch mit einen automatisierten Filter verwenden.
lg Peter

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70erKlaus
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Re: Umstellung von Pellets auf kinko zeoklin (Zeolith/Clinoptilolith)

Beitrag von 70erKlaus »

Hallo Peter,
schau dir mal meinen Beitrag an da hat Jörg auch etwas zu Zeolith geschrieben!
Becken
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Gruß Klaus
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